Juni 14, 2023

Parkinson-Krankheit und Harninkontinenz

Morbus Parkinson ist eine verbreitete neurologische Erkrankung, die oft mit Harninkontinenz einhergeht. In diesem Artikel beleuchten wir die Verbindung zwischen beiden, erklären, warum Parkinson zu Inkontinenz führen kann und geben praktische Ratschläge zur Bewältigung dieser Herausforderung.

Was ist Morbus Parkinson? #

Die Parkinson-Krankheit, auch Morbus Parkinson genannt, ist eine Dopaminmangelerkrankung. Ihre Ursache ist weitgehend unbekannt. Sie tritt häufig in der zweiten Lebenshälfte auf. Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirn, der für die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskeln verantwortlich ist und bei der Kommunikation zwischen Nervenzellen eine Rolle spielt. Hier ist er vor allem im körpereigenen “Belohnungssystem” von großer Bedeutung.

Welche Symptome treten bei der Parkinson-Krankheit auf? #

Die Leitsymptome sind Tremor (Zittern), Rigor (Muskelsteifheit) und Akinese (Bewegungsarmut). Die Krankheit verläuft fortschreitend und führt im weiteren Verlauf zu Sprach- und Schluckstörungen, zu Störungen des vegetativen Nervensystems und fast immer zu Störungen des Harntraktes. Sehr häufig sind auch Stimmung und Antrieb betroffen. Die Parkinson-Krankheit kann in den ersten Jahren sehr gut mit Medikamenten behandelt werden. Im fortgeschrittenen Stadium führt sie jedoch immer zur Pflegebedürftigkeit.

Welche Folgen kann die Parkinson-Krankheit für den Harntrakt haben? #

Die Parkinson-Krankheit wirkt sich fast immer auf den Harntrakt aus. Zwei von drei Betroffenen klagen bereits im Frühstadium über Blasenprobleme oder Harninkontinenz. Auch in diesem Fall sollten Blasenprobleme unbedingt neurologisch und urologisch abgeklärt und behandelt werden.

Folgende Symptome werden im Zusammenhang mit der Parkinson-Krankheit besonders häufig beklagt: #

  • Vermehrter Harndrang
  • häufiges Wasserlassen tagsüber und nachts
  • In vielen Fällen auch unfreiwilliger Harnverlust Drang- oder Belastungsinkontinenz
  • Restharn durch unvollständige Blasenentleerung (trotz Harndrang)

Bei starkem Harndrang kann sich die eingeschränkte Mobilität zusätzlich erschwerend auf die Kontinenz auswirken, da die Toilette nicht rechtzeitig erreicht werden kann. Viele Patienten berichten auch, dass sie zwar häufig und stark Harndrang haben, aber nur relativ kleine Mengen Urin entleeren können.

Was hilft bei Inkontinenz und Morbus Parkinson? #

Bei Parkinson ist vor allem eine optimale medikamentöse Einstellung der Grunderkrankung auch für die Blasenfunktion von großer Bedeutung. Sowohl der Neurologe als auch der Urologe sollten regelmäßig über die Probleme informiert werden. Alle Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität bei Parkinson führen auch dazu, dass die Toilette rechtzeitig erreicht werden kann. Bei Dranginkontinenz empfiehlt sich ein zeitgesteuertes Toilettentraining, z.B. alle 2 h zur Toilette gehen, unabhängig vom Harndrang. Das Führen eines Miktionsprotokolls kann sehr hilfreich sein, um die optimalen Zeiten zu ermitteln. Auch die Trinkmenge sollte mit dem Arzt besprochen und möglichst gleichmäßig über den Tag verteilt werden. Die Behandlung bzw. Prophylaxe einer Stuhlverstopfung wirkt sich ebenfalls positiv auf die Beckenbodenmuskulatur aus und sollte unbedingt in die Therapie mit einbezogen werden.

Medikamente #

Zur Linderung von Blasenproblemen bei Parkinson können verschiedene Medikamente eingesetzt werden. Häufig sind dies Anticholinergika und andere Medikamente zur Entspannung der glatten Muskulatur bei Harninkontinenz.

Chirurgische Eingriffe #

Bei der Parkinson-Krankheit kann neben der medikamentösen Therapie auch eine kleine Operation durchgeführt werden, bei der ein krampflösendes Mittel in die Blasenwand gespritzt wird. Dieser Eingriff wird ambulant durchgeführt. Durch die Entspannung des Blasenmuskels nimmt der Harndrang ab und die Dranginkontinenz bessert sich. Die Wirkung des Medikaments kann 6 bis 12 Monate anhalten. Bei Bedarf kann der Eingriff wiederholt werden.

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